Das DFJW war mit 50 Jugendlichen und zwei Gesprächsrunden beim European Youth Event(EYE) dabei. EYE war die größte europäische Versammlung von jungen Menschen des Jahres mit über 5000 Teilnehmern aus allen EU-Mitgliedstaaten. Vom 9. bis 11. Mai 2014 diskutierten die Jugendlichen über ihre Vision von Europa, und das DFJW war mit dabei. Neben den vom DFJW organisierten Gesprächsrunden zu den Themen „Europa ist meine Zukunft, wenn...“ - Jugend, äußere dich! und Mobilität – Wie kann die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpft werden? nahmen die jungen Teilnehmer aus Deutschland und Frankreich auch an den anderen Gesprächsrunden teil. Dabei sind waren Diskussionen und interessante Beiträge garantiert. Wer das Beste vom EYE noch einmal nachlesen möchte, dem bieten wir drei Möglichkeiten:

Tweetwall des DFJW

Die Teilnehmer konnten mit den Hashtags #OFAJ_DFJW und #EYE2014 ihre Eindrücke schildern. Mitdiskutieren ist ausdrücklich erwünscht:

 

Eindrücke von Bente, Teilnehmerin und DFJW-Juniorbotschafterin

All EYE(s) on Bente

Bente ist DFJW-Juniorbotschafterin in Münster und als eine von 50 Vertretern des DFJW beim European Youth Event 2014 (#EYE2014) in Straßburg mit dabei. Wir haben sie nach ihren Erwartungen gefragt:

Was erhoffst du dir vom European Youth Event (EYE)?

Ich erhoffe mir zwei spannende Tage voller Begegnungen, nicht unbedingt nur deutsch-französische ;-), die mir den Zusammenhalt und das Engagement von Europas Jugend verdeutlichen werden. Ich möchte Einblicke in andere Sichtweisen auf europäische Problematiken erhalten. Ich würde mich auch freuen, wenn wir auch in den direkten Kontakt mit EU-Beamten oder auch allgemein Menschen, die (in-)direkt mit der EU zu tun haben, kommen würden, um das Bild des fernen EU-Kosmos aufzubrechen.

Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, an den verschiedensten Veranstaltungen dabei zu sein. An welchen EYE Workshops nimmst du teil? Hast du dich dafür extra vorbereitet?

  • Zeichensprache: ganz einfach?
  • „Europa ist meine Zukunft, wenn…“
  • Mobilität – wie die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen?
  • Angry Birds – Glückliche Studenten
  • Sind die großen Datenmengen unter Kontrolle?

Am meisten freue ich mich auf die Veranstaltungen über die Zeichensprache und den Datenschutz, da ich glaube, dort am meisten neues Lernen zu können. Allerdings bin ich auch gespannt, was die Teilnehmer aus anderen Ländern zum Thema „Jugendarbeitslosigkeit“ beitragen werden. Da Deutschland vergleichsweise eher weniger davon betroffen ist, habe ich mich dazu auch inhaltlich vorbereitet, um die verschiedenen Ausgangslagen in Europa nachvollziehen kann.

Was können die DFJW-Juniorbotschafter zu so einer Veranstaltung beitragen?

Als Juniorbotschafter können wir als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Jugendlichen fungieren, die vielleicht noch wenig Erfahrung mit internationalen (politischen) Jugendbegegnungen haben. Wir können von unseren Erfahrungen berichten, sowohl als „mobile Europäer“ als auch als "Juniorbotschafter", und andere inspirieren, sich für eine gute Partnerschaft mit ihren Nachbarländern zu engagieren.

Du warst schon einmal bei einem DFJW-BarCamp dabei, ein junges Format zum Austausch über Politik und andere Themen – welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?

Mir gefällt an politischen Jugendtreffen, dass man in einer lockeren Atmosphären, sich mit jungen Leuten, die andere politische Positionen vertreten als man selbst, austauschen kann. Im Alltag sind solche Situationen eher angespannt und nicht so offen und vielfältig wie z.B. beim Barcamp.

Der Monat Mai steht ganz im Zeichen Europas! Mehrere Tausend junge Europäer vom ganzen Kontinent sind nach Straßburg zum allerersten EYE gekommen (organisiert vom Europäischen Parlament). Festival, Debatte, Treffen? EYE ist eine besondere Begegnung in einem noch nie dagewesenen Format. Eine Vielzahl von Workshops im Programm, ein reichhaltiges Angebot, bei dem für jeden etwas dabei ist.

Unser Blick auf EYE

Strahlend blauer Himmel und eine Gruppe von jungen SängerInnen, die die Europahymne beatboxen – ein idyllisches Bild zur Eröffnung von EYE. Nach den Reden des Straßburger Bürgermeisters und der Vizepräsidentin des Europa-Parlamentes sowie dem Direktor des „European Youth Forum“ richten mehrere Tausend Teilnehmer ihre Augen auf die Flaggenmasten vor dem Europa-Parlament, dort, wo die Flaggen der 28 Mitgliedstaaten durch den Wind tanzen. Die europäische Flagge wird gehisst, ganz langsam, jubelndes Publikum, sichtlich bewegt.

Der heutige Tag war ziemlich „voll“ und intensiv. Jeder Teilnehmer der DFJW-Delegation hatte sein individuelles Programm, ganz nach Interessen, Lust und Laune: Niklas, DFJW-Juniorbotschafter in Stuttgart, hat sich vorgenommen, junge Leute aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten zu treffen – Mission fast geschafft! Noch fehlt ihm Irland, Slowenien und Lettland… In der Zwischenzeit testet Sophie aus Angers ihre Europakenntnisse bei einem Quiz im YO! Village mit Fragen wie z.B. „Qui était Jean Monnet ?“ oder „What is a spyware?“. Und DFJW-Juniorbotschafterin Julia gibt dem NDR noch schnell ein Interview.

Die Diskussion „Europa ist meine Zukunft, wenn…“, die an das ePartizipations-Projekt des DFJW anschließt sowie den Appell der deutschen und der französischen Jugend an die Politik, wird von DFJW-Juniorbotschafter Martin aus Paris moderiert. Mit dabei waren natürlich alle 50 Teilnehmer der DFJW-Delegation, alle vereint. Für den Rest des Tages machte jeder sein eigenes Ding bei Veranstaltungen zu „Diskriminierung für alle“, „Zeichensprache“ oder „Erasmus Plus“… bis es dann abends wieder gemeinsam zum Konzert der „Asian Dub Foundation“ auf der Place Kléber ging. Morgen warten in Straßburg viele weitere Workshops auf uns, Diskussionen mit anderen Jugendlichen, die sich in ganz Europa engagieren, Debatten über die anstehenden Europawahlen, und jede Menge gute Laune natürlich!

European Youth Event: Drei Tage wach

Der Freitag war schon voll bepackt mit Reizüberflutung und der Samstag sollte nicht anders werden. Gleich am Morgen stand die DFJW-Debatte an. Das Thema: „Mobilität – Wie kann die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpft werden?“ Eines der Themen, das Europa aktuell unter den Nägeln brennt – vor allem UNS JUGENDLICHEN! Denn WIR sind davon betroffen. Auch dem DFJW, das von seiner Generalsekretärin auf dem Podium vertreten wurde, liegt das Thema am Herzen. Béatrice Angrand fordert für die Jugendlichen ein Recht auf Mobilität ein. „Die Nationalstaaten müssen Mobilitätshürden immer weiter abbauen“, so Angrand.

Ein Echo aus der Diskussion: Mobilität ist toll, sie muss verbessert werden! Mehr Sprachen, mehr Austausche, mehr Fortbildungen woanders, Jugendgarantie. Aber was, wenn die Leute unter der Mobilität leiden? Unter Fernbeziehungen? Wenn sie ihre Familien und ihr Land verlassen, mit geringer Aussicht auf eine schnelle Rückkehr? Oder auch im neuen Zielland keinen Job finden? Riesengroßes Thema, große Erwartungen, und viele großartige Wortmeldungen.

Gleichzeitig im voll besetzten Plenarsaal des Europa-Parlaments: Die DFJW-Juniorbotschafter Nicolas und Julia diskutierten dort mit dem Europa-Abgeordneten Peter Simon und dem französischen Wirtschaftsprofessor Michel Devoluy, wie man aus der Euro-Krise heraus die Zukunft gestalten kann.

Danach dann der Kantinentest im Europaparlament. Bäuche voll. Test bestanden.

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe dann wieder in diverse Workshops auf und wuselte durch das Yo!Village an den Ständen von zahlreichen Organisationen vorbei. In den Veranstaltungen ging es dann wieder richtig ab. Bei manchen Themen flogen echt die Fetzen, wie z.B. bei „In the search of a better Europe“ oder „Old Europe, new Europe“. Streitpunkte: Wie soll sich die EU in der Ukraine-Krise verhalten? Warum kriegen wir in der EU keine anständige Asyl-Politik auf die Reihe?? Und gibt es einen europäischen Patriotismus???

Man könnte ja meinen, dass alle nach dem Tag schon ziemlich fertig waren, aber nein. Denn: Müdigkeit wird vollkommen überbewertet, das gilt zumindest für die DFJW-Begegnungen! :-) Deswegen ging’s abends dann mit allen zur EYE-Party mit mehreren Bands und DJs. Tanzen bis morgens um drei – war das geil!

Weniger geil war dann, dass am nächsten Morgen der Wecker so früh klingelte. Aber tatsächlich haben es ALLE geschafft aufzustehen und sich dann noch ein letztes Mal zum Parlament aufzumachen, wo die große Abschlussveranstaltung stattfinden sollte. Dort wurde dann noch mal hitzig diskutiert: Über Nachhaltigkeit und Klimaschutz, über Jugendarbeitslosigkeit (auch eines der DFJW-Themen am Wochenende), über die digitale Zukunft Europas. Dann noch mal ein Gänsehaut-Moment. Die Europahymne ertönt und ALLE stehen auf. Als wären wir eine Nation! Und tatsächlich hatte man das Gefühl: Wir sind als junge Europäer vereint!

Schluss. Aus. Ende der Veranstaltung. Raus aus dem Parlament. Draußen aber stand noch die Bühne, darauf grinsende Moderatoren und Party-Mucke. Und was machen die DFJW-ler? SIE TANZEN! Die Gruppe aus 50 französischen und deutschen Mädels und Jungs bildet einen Kreis, der immer weiter wächst und junge Leute aus ganz Europa machen mit. Was für ein schöner spontaner Abschluss!

Die besten Bilder vom EYE