Ist es möglich, ohne Sehvermögen Kunst oder Mode zu schaffen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des vom Goethe-Institut Paris getragenen und vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützten Projekts „Beyond Seeing“. Am 25. und 26. Oktober 2016 führte die erste Begegnung sehbehinderte oder blinde Teilnehmer mit Studierenden unterschiedlicher Studienrichtungen (Design, Mode, Kunst, Musik, Soziologie, Philosophie), überwiegend aus Frankreich und Deutschland, aber auch aus Belgien, dem Vereinigten Königreich und Schweden, zusammen. Das Projekt wird unterstützt von Blindenverbänden der jeweiligen Länder sowie dem Institut Français de la Mode (IFM) in Paris, der Internationalen Kunsthochschule für Mode (ESMOD) in Berlin, der Ecole Nationale Supérieure des Arts Visuels (La Cambre) in Brüssel und der Swedish School of Textiles.

Die erste Phase des Projekts gab Künstlern die Gelegenheit, ihre Werke vorzustellen, die das Tasten, das Hören, das Sehen und das Riechen mit einbeziehen. In interaktiven Workshops haben die Regisseurin Marie Mandy, die Modedesignerin Bianca von Stempel und das Tanzkollektivs (La) Horde die Teilnehmer für ihre künstlerischen Ansätze sensibilisiert. Das Ziel dieser Begegnung: den kreativen Austausch zwischen Studierenden und jungen Sehbehinderten fördern.

Das Projekt erfolgt im Rahmen der Strategie Diversität und Partizipation des DFJW, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtet, die auf Grund physischer oder anderer Barrieren kaum an grenzüberschreitenden Austauschen teilnehmen.

Nach den Vorbereitungs- und Kreativ-Phasen, die im Laufe des nächsten Jahres stattfinden, werden im September 2017 die Ergebnisse des Projekts „Beyond Seeing“ in Form einer Ausstellung vorgestellt.

Kontakt Goethe Institut: Katharina Scriba, katharina.scriba@paris.goethe.org