Am 8. Juni fand das sechste Treffen der Kultusminister der Bundesländer und der Rektoren der französischen académies statt. Anwesend waren u.a. Frau Vallaud Belkacem, Ministerin für Bildung, Hochschulen und Forschung in Frankreich, Olaf Scholz, Bevollmächtigter für deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und Claudia Bogedan, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz. Im Fokus dieser Sitzung, die besonders bedeutend für die Bildungskooperation der beiden Länder war, stand das Erlernen der Sprache des Partnerlandes und die Aufnahme und Integration von Migranten und Flüchtlingen in das deutsche und im französischn Schulsystem. Weitere Themen wie die Wertschätzung und Anerkennung der Mobilitätserfahrungen von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern im Bildungswesen sowie die Anwendung neuer pädagogischer Methoden und die Rolle von Berufsausbildung und Friedenspädagogik wurden ebenfalls diskutiert.
Im Rahmen dieser Veranstaltung konnten auch die Generalsekretäre des DFJW, Dr. Markus Ingenlath und Béatrice Angrand das Wort ergreifen. Außerdem leiteten sie zwei Workshops zum Thema Jugendmobilität, einen zum Schüleraustausch und einen zum Fernaustausch. So konnten die Generalsekretäre den höchsten Vertretern der Bildungssysteme die Vitalität der Partnerschaften zwischen den Einrichtungen ins Gedächtnis rufen, aber auch aktuelle Ungleichheiten in der Suche nach neuen Partnern aufweisen. Auch die Bedeutung der neuen Kommunikationsmedien bei der Zusammenarbeit zwischen Schülern beider Länder und im Unterricht bzw. in der Sprachpraxis beider Sprachen wurde hier betont.
Auch wenn die Abschaffung der bilingualen Klassen, die im Rahmen der Reform der französischen Collèges im Frühjahr 2015 angekündigt wurde, die Kommunikation zwischen den Führungskräften des Bildungswesens hätte beeinflussen können, so war die Stimmung innerhalb der Debatten dieses wichtigen Treffens konstruktiver Art. Dies galt besonders für die Planung konkreter Projekte, die die Beziehung beider Länder zueinander stärken soll.