Wie kann politische Bildung erfolgreicher gestaltet werden? Wie lassen sich interkulturelle Unterschiede für die politische Bildung junger Menschen nutzen? Über diese und weitere Fragen diskutierten Bildungsforschende und Politiker:innen aus Deutschland und Frankreich in zwei Gesprächsrunden. Die Veranstaltung geht zurück auf eine Initiative des bilateralen DFJW-Forschungsprojekts zur politischen Bildung in Deutschland und Frankreich.

Das erste Panel widmete sich Fragen zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Demokratie, medialen Einflüssen und der Rolle der Öffentlichkeit und Institutionen für politische Bildung. Prof. Dr. Andreas Zick Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld machte deutlich, dass politische Bildung auch Grenzen habe. „Wir brauchen eine emanzipatorische politische Bildung, um politisch Handeln zu können. Es bedarf neuer Bildungsräume, innerhalb derer sich kritisches politisches Bewusstsein entwickeln kann.“

Im Zentrum des zweiten Panels standen die Perspektiven, Bedingungen und Hindernisse politischer Bildung in beiden Ländern. Katja Meier, Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, unterstrich die Bedeutung des intergenerationellen Austausches in der politischen Bildung. In Netzwerken kämen Bürger:innen aller Altersgruppen zusammen, um von- und miteinander zu lernen.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, verwies auf die Notwendigkeit neuer Formate und sprach von Kindern und Jugendlichen als Bildungspartner: „Partizipatorische Ansätze ermöglichen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und das ist wesentlich für politische Bildung.“

DFJW-Generalsekretär Tobias Bütow betonte: „Wenn wir politische Bildung ernst nehmen, dann sollte jeder junge Mensch im Leben seiner Schullaufbahn eine Austauscherfahrung machen!“

Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, vom Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, dem Institut français und der Universität Leipzig.