Während der viertägigen Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden bei Workshops und Arbeitsgruppen über Erinnerungsarbeit und ihre Sichtweisen auf Kolonialgeschichte (in Algerien, Deutschland oder Frankreich) aus. Dabei setzten sie sich intensiv mit dem Einfluss des Kolonialismus auf die jeweiligen Gesellschaften auseinander und wurden für die Bedeutung von Emotionen in der Geschichts- und Erinnerungsarbeit sensibilisiert. Ziel war es, Multiplikator:innen das notwendige Rüstzeug zu vermitteln, um individuell geprägte Weltbilder und Denkweisen bei Austauschprojekten mit jungen Menschen stärker zu berücksichtigen.
Ein Höhepunkt der Fortbildung war die Podiumsdiskussion „Von der Dekolonialisierung bis zum 60. Jahrestag der Verträge von Evian: euro-mediterrane Erinnerungskultur mit der Jugend gestalten“ im Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers (Mucem). Die Historiker:innen Dr. Manuel Borutta und Dr. Karima Dirèche analysierten gemeinsam mit dem Schriftsteller und Essayisten Boualem Sansal den Einfluss der Vergangenheit auf die Identitätsentwicklung. Dabei berücksichtigten sie die unterschiedlichen Wahrnehmungen, die geografisch und generationenbedingt voneinander abweichen können. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin Britta Sandberg. Darüber hinaus zeichneten die Diskussionsteilnehmenden Wege und Möglichkeiten auf, wie der interkulturelle Dialog und das gegenseitige Verständnis unter den Menschen gefördert werden können.
Organisiert wurde die Fortbildung vom DFJW in Kooperation mit den Vereinen Rue de la Mémoire, Une Terre Culturelle, Graine de Paix und dem Internationalen Bildungs- und Begegnungsnetzwerk Dortmund.
Das Team des DFJW bedankt sich herzlich beim Mucem für die Zusammenarbeit im Rahmen der Podiumsdiskussion.