Das Wichtigste an diesen Workshops ist deren Beteiligungscharakter, wobei wir die Arbeit in deutsch-französischen Tandems sehr empfehlen würden.
Zuallererst sollte das Thema der Begegnung definiert werden, da davon alles Weitere abhängt.
Das Team sollte sich unbedingt vorher zu einem Treffen zusammenfinden, am besten gleich am späteren Begegnungsort, um dort erste Informationen über den Ort zu sammeln und den historischen Kontext zu besprechen, der vom Team ausgewählt wurde.
Gegebenenfalls sollte ein/e Experte/in hinzugezogen werden: die jungen Teilnehmenden werden z.B. von einem Fotoworkshop mehr profitieren, wenn neben neuem Wissen zur Geschichte auch Grundlagen oder Techniken des Fotografierens vermittelt werden.
Ideen für Fotoworkshops:
Vor der Begegnung:
Je nach Thema des Workshops sind verschiedene Methoden auf 3 Ebenen denkbar.
- Die dokumentarische/historische Ebene: Arbeit an historischen Klischees
- Die kreative Ebene: Fotografieren als Ausdruck von Kreativität, als Ausdruck des „Ichs“, zur Darstellung von Zuständen, für die sich keine verbale Entsprechung finden lässt, zur Bewertung eines Augenblicks in der Geschichte oder um Gefühle oder eine Emotion auszudrücken.
- Die Reflektionsebene: Um etwas darzustellen bzw. eine Diskussion unter den Teilnehmenden anzustoßen
Material: Die Teilnehmenden haben oft ihre eigenen Kameras oder Smartphones, mit denen sie direkt Aufnahmen machen können.
Beispiele für mögliche Workshops während der Begegnung:
- Die Teilnehmenden werden gebeten, ein Familienfoto mitzubringen, anhand dessen sie Interesse für den historischen Kontext dieser Zeit entwickeln und sie den anderen ihre eigene Geschichte zeigen und erklären können.
- Die Vor -und Nachgeschichte von Aufnahmen über geschichtsträchtige Orte
- Arbeit an Aufnahmen über Orte, die nicht mehr existieren
- Jeder junge Teilnehmende soll eine -während eines Ausflugs – gemachte Aufnahme selbst benennen, um es dann den anderen zu erläutern und eine Grundlage für eine gemeinsame Diskussion, Reflektion oder einen Gedankenaustausch in der Gruppe zu schaffen.
- Zu einer differenzierten Betrachtung des Sinns von Aufnahmen beitragen, wobei der Fokus auf deren ästhetischer und/oder historischer Dimension liegt
- Aufgaben während einer Exkursion in einer Stadt oder an einen Ort stellen: historische Elemente finden und fotografieren, vage instinktgesteuerte oder kreative Betrachtungen als Ausdrucksformen bei den jungen Teilnehmenden zulassen. Dadurch werden eine neuartige Wahrnehmung und eine aufmerksamere Betrachtung eines Ortes möglich.
Besonders interessant erscheint uns, den Teilnehmenden die Besonderheiten von einer oder mehreren Aufnahmen bewusst zu machen. Das Foto dient als Mittel für Reflexion und Ausdruck.
Ganz wichtig ist eine Vorauswahl der von den jungen Leuten ausgewählten Klischees zu treffen, um letztendlich nicht hunderte ähnliche Klischees zu haben. Als Anregung könnte ein Team junger Teilnehmenden die Auswahl vornehmen.
Die Übung könnte letztendlich auf einen Wettbewerb, eine Ausstellung, eine online-Schaltung wie in den sozialen Medien oder Instagram hinauslaufen.
Urheberrechte sind zu beachten, indem die jungen AutorInnen bzw. FotografInnen nach ihrer Zustimmung für die Veröffentlichung gefragt werden. Teilnehmende, die nicht auf den Fotos abgebildet werden wollen, können ruhig gebeten werden, entsprechende Sticker zu tragen.
Ideen für Comic-Workshops
Hierbei geht es vor allem darum, auf kreative Art und Weise mit Hilfe von Bildern ein Verständnis für Geschichte zu entwickeln.
Als Inspirationsquellen könnten dienen: ein Vor-Ort-Besuch, unterschiedliche Arten von Dokumenten wie Briefe, Auszüge aus Büchern oder auch Comics. (auch hier wieder Urheberrechte beachten).
Arbeit anhand eines Zeitstrahls, z.B. eine Zeichnung zu einer bestimmten Reihe von Ereignissen o.a. als Grundlage für eine kreative Reflexion anfertigen.
Den Teilnehmenden könnte z.B. eine halbseitige Zeichnung vorgelegt werden, die von diesen zu vervollständigen ist.
Für eine verständliche und originelle Abschlusspräsentation können z.B. kleine Zeichenhefte der Teilnehmenden an einem Holzbaum aufgehängt werden.
Ideen für Graffiti-Workshops
2 Methoden sind hierfür denkbar: die Arbeit an Graffiti-Aufnahmen oder die Anfertigung von einem oder mehreren Graffitis.
Nicht immer ist nachvollziehbar, welcher Zusammenhang zwischen Graffitis und Geschichte besteht. Wichtig ist, eine gute Grundlage an Graffiti-Techniken zu haben, wie z.B. von Stencil, Bansky u.a.
Beim Besuch einer Stadt sind Graffitis immer etwas ganz besonderes. Dabei spielt mit, dass es sich um etwas Modernes handelt und sehr gut sichtbar ist. Zu sehen sind z.B. Bilder oder Texte, was für junge Leute meist sehr spannend ist.
Material:
- Im Vorfeld kann durchaus Kontakt zu Läden aufgenommen werden, um das Projekt vorzustellen und evtl. Rabatt auf die Materialpreise zu erhalten, vor allem für Spraydosen.
- Graffiti auf Folien, auf beweglichen Objekten, auf einer von den Behörden offiziell freigegebenen Wand (z.B. stellen manche Institutionen eine ihrer Wände für die Gestaltung zu diesen Zwecken zur Verfügung), auf Auslegware mit Kleister oder einem großen Blatt Papier mit Metallrahmen.
Links im Internet:
Sehr wichtig: Ergebnis des Workshops kann z.B. eine Ausstellung oder eine Gesprächsrunde sein, in der ein Vergleich zwischen bestimmten Graffitis mit Werbung aus den 1930er oder 1940er Jahre angestellt wird.