Was bedeutet der Name VeloGetArte?

„Velo“ kommt von dem französischen Wort fĂŒr Fahrrad, „Get“ kommt von dem italienischen Wort „gettare“, was auf deutsch „werfen“ bedeutet und „Arte“ ist sowohl Französisch als auch Italienisch fĂŒr Kunst. Somit geht der Name auf die Sprachen der PartnerstĂ€dte Leipzigs in Italien und Frankreich zurĂŒck, wo das Projekt 2021 durchgefĂŒhrt wurde.

Was passierte bei der Aktion? Habt ihr Kunst geworfen?

Ja, genau! Wir haben Menschen mit Kunst beworfen ! (Cassedy lacht laut)

Doch bevor wir die Kunst geworfen haben, organisierten wir eine Ausstellung mit verschiedenen Grafiken. FĂŒr haben wir internationale KĂŒnstler eingeladen zum Thema Fahrrad Werke einzureichen. Die Ausstellung haben wir dann in einem Park in Bologna, in Lyon entlang eines zentralen Fuß- und Radwegs und in Leipzig im Hof eines öffentlichen GebĂ€udes aufgehangen. Anschließend haben wir die Kunstwerke eingerollt und in der Stadt Menschen vom Rad aus zugeworfen.

Welche Werke wurden bei der Ausstellung gezeigt?

Es wurden Siebdrucke, Lithografien und Digitaldrucke von 12 verschiedenen KĂŒnstlern gezeigt. Beteiligt haben sich: Jens Besser (DE), Aleksi Ivanov (BG), Stefan Schwarzer (DE), Francesco Testi (IT), Simone Ferrarini (IT), HOPPN (FR), Maja HĂŒrst (CH), Toon Heezemans (NL), Mr Fijordor (IT), Zelle Asphaltkultur (DE), CargoBikeMuralist (DE), Sichtbetong Crew (DE)

Wie genau habt ihr die Kunstrollen verteilt?

Wir waren eine Gruppe von Radfahrern und haben mit Klingeln und Rufen auf uns Aufmerksam gemacht. Jeder hatte einige Rollen in seinem Fahrradkorb, in der Fahrradtasche oder im Rucksack. Bevor wir die Kunstrollen warfen, nahmen wir natĂŒrlich Blickkontakt mit dem Passanten auf – Und ab ging die Kunstpost !

Wie viele Kunstrollen habt ihr verteilt?

In Bologna waren es ca. 90 und in Leipzig und Lyon jeweils ca. 120. Jede Kunstrolle bestand aus einem Digitaldruck, einer Originalgrafik und einem Außenblatt, das die Aktion erklĂ€rte. Insgesamt verschenkten wir ca. 330 Kunstrollen. Mit jeder Kunstrolle haben wir zwei bis fĂŒnf Personen erreicht – d.h. Wir haben mit der öffentlichen Ausstellung und der Verteilaktion mindestens 1000 Personen erreicht.

Wer hat das Projekt unterstĂŒtzt?

FĂŒr alle Aktionen stand mir der LackStreicheKleber e.V. aus Dresden und der KĂŒnstler Jens Besser mit seinen internationalen Kontakten und Erfahrungen zur Seite. In der NĂ€he Bolognas konnten wir das Siebdruckstudio von Francesco Testi in Mantova und die RĂ€ume der Multifactory R84 in Mantova nutzen. In Bologna vor Ort unterstĂŒtze uns ein lokaler Fahrradladen. In Leipzig fand die Ausstellung im Hof des Europahaus e.V. statt. Die Leipziger Verteilaktion wurde tatkrĂ€ftig von der lokalen ADFC Gruppe sowie dem engagierten Fahrradkurierkollektiv RUSH unterstĂŒtzt. In Lyon hatte ich die UnterstĂŒtzung vom Juniorbotschafter des DFJW Kouame David Zauzyn und dem italienischen KĂŒnstler Yuri Romangnoli aka HOPNN.

Was war deine Motivation, dieses Projekt zu organisieren und durchzufĂŒhren?

Ich finde es toll Kunst im öffentlichen Raum mit verkehrspolitischen Inhalten zu verbinden. Mit diesem Projekt haben wir auf  Probleme der Fahrradfahrer in der Stadt aufmerksam zu machen. Wir fuhren in einer großen Gruppe Ă€hnlich einer Cirtical Mass und konnten so auf uns aufmerksam machen.

Mit dem Kunstpart haben wir ein breites Publikum erreicht, da die Ausstellung im öffentlichen Raum stattfand und Passanten zufĂ€llig mit Kunst in BerĂŒhrung kamen.

Außerdem haben natĂŒrlich auch die teilnehmenden KĂŒnstler einen Mehrwert – Sie wurden in drei internationalen StĂ€dten ausgestellt und verteilt - Ă€hnlich der Street Art.

Wollt ihr die Aktion wiederholen ?

Das Projekt VeloGetArte wird auch im nÀchsten Jahr stattfinden. Wenn Ihr Interesse habt, teilzunehmen, Kunstwerke zum Ausstellen und Verteilen habt oder das Projekt in eure Stadt bringen wollt, könnt ihr euch gern bei uns melden.

Kontakt von Cassedy Richter: velogetarte@gmail.com

Bilder zur Aktion gibt es auch auf Instagram @velogetarte