Das Nizza Boot Camp ist anders. Ein neues Kapitel mit … naja, Sonne nicht gerade viel, aber Strand, Blick aufs Meer und einem Programm, das das Juniorbotschafter:innen Mentoring auf ein neues Level heben kann.
Das Mentoringprogramm der Juniorbotschafter:innen gibt es seit 2020. In ihm sollen erfahrene JuBos (Juniorbotschafter:innen) den Neuen helfen, besser anzukommen und gleich gute Projekte auf die Beine zu stellen. Das Mindset, proaktiv auf die Neuen zuzugehen, sich dabei der eigenen Stärken bewusst, an den richtigen Stellen unterstützend einzubringen und Persönlichkeitstypen (Igel oder Nilpferd? Oder doch Giraffe?) zu berücksichtigen, ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Wie das Gegenüber nicht mit eigenen Ideen überfahren? Wie erkenne ich, was an Hilfe gewollt oder welche vielleicht einschränkend ist? Antworten versuchte hier das Boot Camp Nizza zu geben.
Dazu leitete Julia Vasilieva mit Pia Wild Workshops und Animationen mit Blick über die Côte d’Azur. Julia ist – wie Pia – ehemalige Juniorbotschafterin, mit treffsicherer Wahl von schönen Wohnorten (Venedig, Nizza …), unterrichtet deutsch am CCFA und ist im DAAD Universum unterwegs, wo sie auch Mentorin für ihre Studierenden ist. Julia vermittelte theoretische Grundlagen für die Aufgaben der Mentor:innen und animierte zur Selbstreflexion.
Besuch bekam das Boot Camp von Theresa: Sie ist die mobiklasse.de Lektorin in der Region in diesem Schuljahr. Mobiklasse.de weckt jetzt seit 20 Jahren – wie auch sein Partnerprogramm in Deutschland Francemobil – Interesse an der Partnersprache. Bei einer der ausgeklügelten Animationen durften die Mentor:innen selbst mitmachen: mit der Imagination, selbst in der 6. Klasse und ohne Fremdsprachenkenntnisse zu sein, lernten sie ein ganz anderes DFJW Programm kennen und waren gleitzeitig im Perspektivenwechsel: neben viel fröhlichen Albernheiten ging es auch darum, wie Theresa es schafft, die Gruppe in nur wenigen Minuten zu erreichen, zu motivieren, neugierig zu machen … oder sie Elefanten spielen zu lassen.
Virtuell besucht wurde das Boot Camp von den Generalsekretären des DFJW, die sich der nicht einfachen Diskussion stellten, wie man einerseits politisch neutral und überparteilich in seinem offiziellen JuBo Mandat bleiben und trotzdem Position beziehen kann. Beispiele aus den Bereichen Verschwörungstheorien, Antisemitismus und der aktuellen Debatte um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigten, dass die Mentor:innen nicht allein mit der Herausforderung sind. Was muss eine Demokratie aushalten, auch an problematischen Positionen? Wann muss ich unterscheiden zwischen meiner privaten Meinung und meiner Funktion? Gilt etwas noch als Meinung oder ist es schon strafrechtlich relevant? Und wie auf derartige Äußerungen reagieren?
Die sind spannende, aber nicht abgeschlossene, Diskussionen, die nun in verschiedene Leitfäden einfließen werden und im Laufe des aktuellen Mandats entwickelt werden.
„Wir sind junge Multiplikator:innen mit vielen Möglichkeiten, uns einzubringen. Und das müssen wir auch! Wir erleben gerade aufs tragischste, dass Frieden und Demokratie nicht mehr selbst verständlich sind. Wenn wir unsere Gesellschaften, unsere Zukunft in einem demokratischen Europa selbst gestalten wollen, müssen wir AKTIV sein. Wir benötigen den Willen zum Gestalten. Und dafür brauchen wir mehr politische Interventionen von jungen, kompetenten Menschen. Mit dem Mentoringprogramm können wir hier im ‚Deutsch-Französischen‘ ein Vorbild sein“, sagte Josephine Ehm, selbst JuBo und Initiatorin des Boot Camps Nizza. Das Boot Camp Nizza wurde über das Programm „Demokratie: Jetzt!“ - ein gemeinsames Förderformat des DFJW und der Bundeszentrale für politische Bildung – finanziell unterstützt.
In den nächsten Monaten werden die JuBo Mentor:innen das frisch Gelernte bei eigenenVeranstaltungen und Projekten ausprobieren: Bei diesen könnt ihr auch dabei sein: Folgt den JuBos bei Instagram und freut euch auf ein neues Kapitel mit den Juniorbotschafter:innen des DFJW!