Das DFJW und das Weimarer Dreieck

Seit 1991 trägt das DFJW mit noch mehr Austauschprogrammen mit den Ländern Mittel- und Osteuropas dazu bei, den vom Auswärtigen Amt und vom französischen Europa- und Außenministerium initiierten „Geist von Weimar“ zu stärken. Das Abkommen über das DFJW vom 25. April 2005 bindet speziell die Länder ein, die 2004 der EU beigetreten sind. Seitdem ist Polen das am stärksten vertretene Land bei trilateralen Jugendbegegnungen. Allein im Jahr 2024 waren an 13 % der trilateralen Projekte junge Menschen aus Polen beteiligt.

Die vom DFJW geförderte trilateralen Projekte sollen die europäische Idee fördern. Expert:innen für interkulturelles Lernen betonen immer wieder: Die Teilnahme junger Menschen aus einem weiteren Land beeinflusst eine Begegnung. Trilaterale Austausche schüren das Interesse an der deutsch-französischen Zusammenarbeit und schärfen das Bewusstsein für die Freundschaft zwischen beiden Ländern. Außerdem werden die Effekte des interkulturellen Lernens gesteigert und sensibilisieren die Teilnehmenden für unterschiedliche Perspektiven auf die Geschichte Europas.

Das Label

Warum ein Label?

Das Label soll die Vielfalt und die Wirkung der deutsch-französisch-polnischen Jugendaustauschprojekte hervorheben. Außerdem erhalten engagierte jungen Menschen und Organisator:innen der Weimarer Dreieck-Projekte so mehr Sichtbarkeit.

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) möchten zur Aufwertung zivilgesellschaftlicher Initiativen und zu einem stärkeren Zusammenhalt innerhalb der EU beitragen. Auf diese Weise kann das Weimarer Dreieck in Zeiten inner- und außereuropäischer Konflikte als wichtiger Träger der europäischen Integration anerkannt werden.

Wer erhält das Label?

Das Label ist nicht an bestimmte Kriterien gebunden. Das DFJW und das DPJW entscheiden über die Förderfähigkeit der bei ihnen eingereichten deutsch-französisch-polnischen Projekte. Sie vergeben das Label an Träger, die mit ihrem Projekt das Weimarer Dreieck fördern. 

Projekte

Im Folgenden finden Sie die ausgewählten Projekte, die im Jahr 2025 mit dem Label ausgezeichnet wurden.

KulturPass

Bei einer deutsch-französisch-polnischen Jugendbegegnung orientierten sich die Teilnehmenden an den Formaten des Kulturpasses und des pass culture aus Deutschland und Frankreich. Ihre Diskussionen drehten sich um die Erwartungen junger Menschen an Kunst- und Kulturangebote. Zudem tauschten sie sich darüber aus, inwiefern der KulturPass insbesondere jungen Menschen, die normalerweise wenig Zugang zur Kunst und Kultur haben, Zugang zu diesen Angeboten schafft.

Auf dieser Grundlage formulierten die jungen Menschen ihre Bedürfnisse und Vorstellungen über die Teilhabe an Kultur und künstlerischer Praxis. Ihre Ideen erörterten sie mit Politiker:innen und Persönlichkeiten aus Kultur und Bildung aus den drei Ländern.

Es ist das erste trilaterale Projekt, das mit dem vom DFJW und DPJW verliehenen Label des Weimarer Dreiecks ausgezeichnet wurde. Weitere Informationen

Wo? Schloss Genshagen
Wann? 3. bis 8. März 2025
Für wen? 21 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren aus Deutschland, Frankreich und Polen

Organisator: Stiftung Genshagen

Partner: DFJW, DPJW, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ)

Mit Unterstützung von: Stiftung Hippocrène

Was ist das Weimarer Dreieck?

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wollten Deutschland, Frankreich und Polen gemeinsame grundlegende Interessen identifizieren, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszubauen. Am 28. August 1991 trafen sich die Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski in Weimar und gründeten das Weimarer Dreieck. Die Erklärung von Weimar umfasst 10 Punkte. Darin bekräftigten die Minister die besondere Verantwortung ihrer Länder für den Prozess der europäischen Integration. Die Idee war, Frankreich an der deutsch-polnischen Versöhnung zu beteiligen und dabei auf den deutsch-französischen Erfahrungen aufzubauen. Außerdem zielt die Erklärung darauf ab, den Dialog und die politische Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu stärken. Es ging darum, den Beitritt Polens zur NATO (1999) und zur Europäischen Union (2004) zu unterstützen.

Die Verbindung, die das Weimarer Dreieck zwischen den Ländern Mittel- und Westeuropas ermöglicht, stellt für die EU einen erheblichen Vorteil dar. Denn sie überwindet nationales Denken und sorgt dafür, dass sich die drei Länder gemeinsam für eine geteilte Zukunft einsetzen und den Frieden in Europa fördern. Die Entwicklung der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten unterstreicht mehr denn je die Bedeutung von Jugendbegegnungen, kulturellen Veranstaltungen und Städtepartnerschaften, die zur europäischen Integration und zu mehr Akzeptanz im Sinne einer gemeinsamen Identität beitragen.