Städte- und Regionalpartnerschaften bereichern Bürger:innen auf vielen Ebenen
Heute zählen Deutschland und Frankreich die meisten Städte- und Regionalpartnerschaften weltweit. Allerdings sind die Anzahl und Intensität der Partnerschaften in den einzelnen Bundesländern und Regionen sehr unterschiedlich. Im grenzfernen Raum gibt es Nachholbedarf, beispielsweise in Ostdeutschland oder Südfrankreich. Das DFJW will dazu beitragen, ein qualitativ und quantitativ ausgewogenes geographisches Verhältnis von Städte- und Regionalpartnerschaften zu schaffen.
Hamburg – Marseille, Magdeburg – Le Havre, Hessen und Nouvelle Aquitaine: Städte- und Regionalpartnerschaften sind par excellence ein wichtiges Werkzeug für die deutsch-französische Freundschaft, weil sie verschiedenste Menschen unterschiedlichster Lebensrealitäten erreichen. Sie stehen allen offen, sowohl in den großen Städten als auch in ländlichen Gebieten, unabhängig vom Alter, vom Geschlecht, vom Bildungshintergrund oder von der Begabung. Für Kinder und Jugendliche, die noch nie eine Auslandserfahrung machen konnten, bieten Städtepartnerschaften häufig die Möglichkeit zu einer ersten Mobilität.
Eine besondere Bedeutung kommt Städte- und Regionalpartnerschaften in Krisenzeiten zu. Oft können sie in Notsituationen schnell, unkompliziert und unbürokratisch Hilfe organisieren. Sie pflegen politische, wirtschaftliche, kulturelle und zwischenmenschliche Kontakte und entwickeln im Bildungs- und Jugendaustausch wegweisende Projekte. Gerade junge Menschen bringen „frischen Wind“ in bewährte Städte- und Regionalpartnerschaften und machen die deutsch-französische Freundschaft vor Ort zukunftsfest.
Förderungen von Regional- und Städtepartnerschaften
Bei Regional- als auch Städtepartnerschaften geht es jedoch schon lange nicht mehr nur um ein bloßes Kennenlernen oder die Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte. Stattdessen tauschen sich Teilnehmende über aktuelle Herausforderungen aus und lernen voneinander über Klima- und Umweltschutz oder gesellschaftliches Engagement im Sinne der DFJW-Strategie "Diversität und Partizipation". Die deutsch-französischen Regionalpartnerschaften der Netzwerke "Diversität und Partizipation" reihen sich in diese Strategie ein. Die Netzwerke ermöglichen es jungen Menschen, die bisher wenig oder keinen Zugang zu grenzüberschreitenden Mobilitätsprogrammen hatten, die deutsch-französische Zusammenarbeit hautnah zu erleben, mitzugestalten und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
Das DFJW fördert die Partnerschaften zwischen Regionen und Städten nicht nur finanziell, sondern auch mit Fortbildungen, Ressourcen oder Netzwerktreffen. Sprachkurse und Sprachanimation sowie Gruppendolmetscher:innen können ebenfalls zu einem erfolgreichen Austausch beitragen. Sie werden deshalb finanziell und über Ausbildungen durch das DFJW oder mit außerschulischen Kindersprachkursen in den Kommunen zwischen Partnerstädten unterstützt.
Eine wichtige Säule des DFJW
Der Projektgedanke mit thematischen Schwerpunkten wie politische Bildung, Europa und Demokratie spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Das DFJW will junge Menschen noch stärker zur aktiven Mitgestaltung in der eigenen Städtepartnerschaft und in der eigenen Region motivieren. Die Schaffung von Jugendparlamenten in den Partnerstädten und der Austausch zwischen diesen kann dazu beitragen.
Die deutsch-französische Freundschaft zwischen Partnerstädten, Ergebnis einer langen Tradition
Der Aachener Vertrag von 2019 will den kulturellen und zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich stärken. Gleichzeitig wurde im Vertrag die Gründung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds beschlossen, der vom DFJW aufgebaut und umgesetzt wird. Ein Förderschwerpunkt des Bürgerfonds sind Städte- und Regionalpartnerschaften, so dass grenz- und generationsübergreifender Austausch ohne Altersschranke zukünftig noch einfacher gelingen kann.