Begleitet von erfahrenen Kolleginnen von Deutschlandradio und Radio France, produzieren die zehn Journalist*innen eine gemeinsame Sendung und haben dabei Gelegenheit, die Arbeitsweise ihrer Kolleg*innen kennenzulernen und sich über die Berichterstattung in beiden Ländern auszutauschen.
Das DFJW übernimmt die Aufenthaltskosten und erstattet Fahrtkosten bis zu einer Höhe von 300 €.
Dieses Jahr findet die Radiowerkstatt vom 15. bis 20. Oktober 2022 in Berlin statt.
Bewerbungsschluss ist der 17. September 2023.
Um sich zu bewerben, schicken Sie bitte das Formular sowie Ihren Lebenslauf an elles@dfjw.org.
Dieses Jahr dreht sich die gemeinsame Sendung um die Frage:
Abgehängt - Arm sein in Deutschland und Frankreich
Armut und soziale Ungleichheit gelten als unterschätzte Gefahr in Europa. Das gilt auch für Deutschland und Frankreich - auch wenn sich beide Länder im europäischen Vergleich eher im (oberen) Mittelfeld bewegen. Die Nachwehen der Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die Inflation haben trotz staatlicher Unterstützung ihren Teil dazu beigetragen, dass es für viele Menschen am Monatsende knapp wird - oder gar nicht erst reicht. Auch das, was früher die „Mittelschicht" war, kämpft heute vermehrt mit Existenzsorgen, in beiden Ländern.
Unterschiede sind dennoch auszumachen: Die Wohnkosten sind in Frankreich an die Inflation gekoppelt und belasten eine:n französische:n Arbeitnehmer:in derzeit doppelt so stark wie eine:n deutschen. Und auch bei gleichem Lohn gibt es einen starken Kaufkraftunterschied. Zwar gibt es Initiativen zur Bekämpfung der Armut, aber Verbände und Organisationen fordern nachhaltige Investitionen und versuchen, sich Gehör zu verschaffen. Mit #Ichbinarmutsbetroffen hat das Thema in Deutschland eine Weile mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber eine größere soziale Bewegung ist daraus nicht entstanden. Und auch um die Gelbwesten in Frankreich ist es derzeit eher ruhig. Warum mobilisiert dieses große gesellschaftliche Thema nicht stärker?